SVG vergibt Riesenchance beim Titelfavoriten
(T.P.) Eine riesige Chance, den Bundesligaabsteiger und Titelfavoriten KSV Schriesheim in dessen eigener Halle zu bezwingen, vergaben die Ringer der SVG Nieder-Liebersbach am zweiten Kampftag der Oberliga Nordbaden. Beide Teams hatten im Vorfeld mit erheblichen Personalproblemen zu kämpfen und mußten in letzter Minute ihre Teams umstellen. Auf Schriesheimer Seite fehlte der Rumäne Georgian Carpen und die SVG mußte auf ihre beiden etatmäßigen 66 kg-Ringer Sven Helwig (Verletzung) und Sören Stein (Krankheit) verzichten. Damit schienen schon auf der Waage alle Sieghoffnungen der Odenwälder zu zerplatzen. Doch zeigte man – zumindest in der ersten Hälfte des Kampfabends – tolle Leistungen und brachte die Bergsträßer mit einer 10:1- Pausenführung in arge Bedrängnis. Allerdings ging man in den abschließenden 5 Kämpfen total leer aus und mußte so noch eine bittere und unverdiente 10:14-Niederlage einstecken.
Bis 57 kg (FS) zeigte sich Daniel Layer einmal mehr auch im ungewohnten Freistil von seiner besten Seite und fertigte Schriesheims Neuzugang Alexander Hirt noch vor der Pause nach 2,47 Minuten mit 16:0 technisch überlegen ab. Eine großartige Leistung lieferte Serhat Deveci bis 130 kg (GR) gegen den 20 kg schwereren Ex-Aalener Coskun Efe ab. In einem sehr ruppigen Kampf behielt sein Gegner, der sogar kurz vor einer möglichen Schulterniederlage stand, nur äußerst glücklich mit 5:3 die Oberhand. Nach dem Achtungserfolg der Vorwoche konnte Marcel Scheid bis 61 kg (GR) mit dem erfahrenen Kerim Ferchichi einen weiteren ehemaligen Top-Ringer der letzten Jahre klar mit 4:0 besiegen. Nur seine Routine und sehr passive Ringweise bewahrten den Gastgeber vor einer höheren Niederlage. Stefan Bonev sah sich bis 98 kg (FS) mit dem stilartfremd antretenden Ex-Bundesligaringer Attila Tamas konfrontiert. Doch mit schnellen Beinangriffen setzte er ihn sofort unter Druck und führte nach 3 Minuten bereits mit 6:1. Danach wurde es etwas turbulent und in der Schlußphase wäre fast noch der Schultersieg drin gewesen. So konnte Liebersbachs bulgarischer Routinier am Ende einen hochverdienten 16:11-Erfolg feiern. Bis 66 kg (FS) vertrat Patrick Eckert den verletzten Sven Helwig. Gegen den körperlich deutlich schwächeren Marc Hartmann war eigentlich eine Viererwertung fest eingeplant, doch geriet der Liebersbacher immer wieder in brenzlige Situationen und konnte am Ende lediglich ein mageres 10:7 über die Zeit retten.
Florian Otto wurde bis 86 kg (GR) das „Opfer“ der Schriesheimer Personalprobleme, denn statt auf den eher schlagbaren Rumänen Carpen traf er auf den Freistiler Marcus Plodek, der ihn über die volle Distanz unter Druck setzte. Viermal mußte Otto wegen Passivität in die Bodenlage, was immer zu Punkten des Gegners führte. Mit 0:11 konnte gerade noch die drohende technische Überlegenheit vermieden werden. Aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung von Sören Stein wurde bis 66 kg (GR) der Jugendliche Rico Bauer aufgeboten. Aber gegen den Ex-Liebersbacher Vasile Dobrea gab es natürlich keine Möglichkeit zu siegen. Nach 0,45 Minuten ereilte Bauer die Schulterniederlage. Alexander Graf stand bis 86 kg (FS) vor einer schweren Aufgabe gegen den hochtalentierten Afghanen Rahmatullah Moradi. Obwohl 7 kg schwerer, konnte er keine Akzente setzen und mußte immer wieder Punkte durch schnelle Beinangriffe seines Gegners hinnehmen. Am Ende unterlag er mit 1:10 Punkten. Schriesheim hatte nun mit 11:10 die Führung übernommen und die beiden Weltergewichtsklassen mußten die Entscheidung bringen. Hier hätte ein Sieg bei einer knappen Niederlage zumindest das Unentschieden gerettet – am Ende aber stand die Niederlage.
Stefffen Layer mühte sich stilartfremd gegen den stabilen Luciano Testas bis 75 kg (FS) und ging im Interesse einer knappen Niederlage an seine physischen Grenzen. Er schaffte es letztlich mit 0:6 nur zwei Mannschaftspunkte abzugeben und so Simon Schmitt beim Stand von 10:13 noch alle Möglichkeiten offen zu halten.
Bis 75 kg (GR) schaffte es Schmitt gegen den jungen Jan Steffan allerdings nicht, den nötigen Druck aufzubauen, um entscheidend zu punkten. Er kämpfte leider viel zu verhalten und gab leichtfertig Wertungen ab, die am Ende zu seiner unerwarteten3:4-Niederlage führten.
Am kommenden Samstag erwartet man zum ersten Heimkampf die Bundesligareserve des SV Germania Weingarten in der SVG-Halle. Kampfbeginn ist um 20.00 Uhr.
Die zweite Mannschaft startet als Titelfavorit in der Landesliga gegen Weingarten 3 ab 18.30 Uhr
Die Schülermannschaft ist gleichzeitig zu Gast beim AC Ziegelhausen