Einen kurzen, aber dennoch spannenden Kampf erlebten die Zuschauer am vergangenen Samstagabend im Spitzenkampf der Oberliga Nordbaden zwischen der SVG Nieder-Liebersbach und dem ASV Ladenburg. Kurz deshalb, weil drei der zehn Kämpfe kampflos gewertet werden mussten, da verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle auf beiden Seiten zu verzeichnen waren. So gewannen Daniel Layer für die SVG und Patrick Sauer sowie Andrei Frant für den ASV jeweils vier Mannschaftspunkte. Den ersten Kampf des Abends bestritt dann Philipp Kraft (61kg/FR) gegen Magomed Salavatov. Kraft kam mit seinem leichteren aber schnelleren Gegner im ungewohnten freien Stil nicht zurecht, so dass am Ende eine technisch überhöhte Punktniederlage zu Buche stand. „Ja, wir hatten im Vorfeld lange überlegt, wie die Ladenburger in den beiden unteren Gewichtsklassen antreten werden. Hätten wir gewusst, dass sie die 57kg-Klasse kampflos abgeben, wäre Daniel Layer eine Gewichtsklasse aufgerückt. Aber das kann man halt nie wissen.“, so Trainer Lay. Nun galt es den 4:12 Rückstand aufzuholen. Dies gelang Sören Stein mit einem spektakulären Grifffeuerwerk gegen den überforderten Thomas Karnauka in der Gewichtsklasse 66kg/GR. Nach 2:25 Minuten hatte er die technische Überlegenheit errungen (8:12).
Nach der Pause hatte der für die erste Mannschaft der SVG reaktivierte Azeddine Azzaaoui keine leichte Aufgabe zu erfüllen. Gegen den starken Ahmad Shahab galt es „keine vier Mannschaftspunkte abgeben“. Dies gelang Azzaaoui mit einer taktisch und kämpferisch hervorragenden Leistung. So standen am Ende nur drei Mannschaftspunkte auf der Habenseite des ASV.
Die beiden nächsten Kämpfe sorgten für Hoffnung und Freude für die SVG Anhänger. Vladut-Alexandru Stefan zeigte Tamirlan Bicekuev in der Gewichtsklasse 71kg/FR wer Herr im Hause ist. Mit tollen Aktionen, darunter die schönste Aktion des ganzen Kampfabends – einen Überwurf aus dem Stand mit Fünferwertung -gelang ihm der verdiente technische Überlegenheitssieg. Dem wollte Alexander Graf nicht nachstehen und schulterte seinen Gegner Max-Christian Purschke bereits nach knapp zwei Kampfminuten. Die SVG hatte den Rückstand wettgemacht und lag vor den beiden letzten Begegnungen mit 16:15 in Führung.
Leider mussten sowohl Steffen Layer, als auch Nicolay Ganchev die Stärke ihrer Gegner neidlos anerkennen. Layer konnte in der zweiten Kampfhälfte der Tempoverstärkung Paul Nimmerfrohs nicht standhalten und unterlag technisch überhöht wenige Sekunden vor Schluss. Ganchev lieferte dem bundesligaerfahrenen ASV Neuzugang Frederik Linz einen Kampf auf technisch hohem Niveau, musste aber seinem Gegenüber immer wieder kleine Wertungen überlassen. Am Ende stand eine 8:2 Punktniederlage und damit die 21:16 Mannschaftsniederlage fest. „Es lief heute leider nicht ideal. Wir hätten mit einer anderen Aufstellung heute auch gewinnen können, aber so ist das nun einmal im Sport. Nun gilt es in den letzten beiden Kämpfen den dritten Tabellenplatz zu verteidigen.“, so Trainer Lay leicht enttäuscht über den misslungenen Versuch doch noch die Vizemeisterschaft zu erkämpfen.
Einen ebenfalls spannenden Kampf sahen die Zuschauer in der Begegnung SVG II gegen den KSC Graben-Neudorf, den die Nachwuchsringer der SVG mit 20:19 auf der Matte gewinnen konnten. Allerdings wird der Sieg am „grünen Tisch“ nachträglich noch in eine Niederlage umgewandelt werden, da Steffen Layer auch noch in der ersten Mannschaft zum Einsatz kam.
Drei tolle Siege zeigten die Youngsters Colin Eckert, Noah Reister und Luke Schneider.
Eckert (57/GR) schulterte seinen überforderten Gegner gegen Arthur Wegner beim Punktestand von 12:0. Reister (66kg/GR) brachte mit seinen Griffkünsten Michael Schilling zur Verzweiflung und siegte technische überlegen nach 4 Minuten und Schneider (71/FR) schulterte Samuel Reiz bereits nach 53 Sekunden.
Zu diesen 12 Mannschaftspunkten steuerten dann noch die beiden „Oldies“ Klaus Kraft (80kg/GR) und Klaus Schmitt (130/FR) jeweils weitere 4 Mannschaftspunkte hinzu, während Merlin Eckert (61/FR), Fabian Gohlke (86/FR) und Marvin Reister (98/GR) die Überlegenheit ihrer Gegner anerkennen mussten. Im letzten Kampf zeigte Patrick Eckert gegen den Polen Walgutski, dass er auf dem richtigen Weg ist. Mehrfach gut angesetzte Armdrehschwünge brachten sogar die zwischenzeitliche Führung, die er am Ende jedoch nicht über die Zeit brachte. „Wir sehen klar, dass sich unsere Sportler in der Verbandsliga gut entwickeln. Genau damit stärken wir die Zukunft unserer Oberligamannschaft für die nächsten Jahre.“, so Nachwuchstrainer Willi Kraft nach dem Kampf.